Inter­na­tionalen Frauen­t­ages 2013 am Fre­itag :

Glaubt man der Staat­sregierung, dann ste­ht Sach­sen hin­sichtlich der Beschäf­ti­gungsquote von Frauen, des Anteils von Frauen in Führungspo­si­tio­nen oder der Betreu­ungsmöglichkeit­en in Kindertagesstät­ten her­vor­ra­gend da. Wie ist die Lage aber wirk­lich? Der Anstieg der Beschäf­ti­gungsquote von Frauen in Sach­sen resul­tiert vor allem daraus, dass der Anteil der prekären Arbeitsver­hält­nisse, beson­ders Mini­jobs, erhe­blich zugenom­men hat. So sind mehr als vier Fün­f­tel der in Teilzeit Beschäftigten Frauen. Typ­is­che Frauen­berufe, so im Han­del, Gast­stät­tengewerbe oder Pflege­bere­ich, in denen der Frauenan­teil zwis­chen 80 und 90 Prozent beträgt, wer­den wesentlich beschei­den­er ent­lohnt als Tätigkeit­en im pro­duzieren­den Gewerbe. Von den 66.000 allein erziehen­den Frauen mit Kindern unter 15 Jahren sind fast 60 Prozent auf ergänzende oder voll­ständi­ge Hartz-IV-Leis­tun­gen angewiesen. Alter­sar­mut ist mehr und mehr vor allem weib­lich. Schon heute erhal­ten Frauen im Durch­schnitt monatlich 200 Euro weniger Rente als Män­ner. Ger­ade für Sach­sen gilt: Je höher die Führungsebene in Wirtschaft und Gesellschaft, desto geringer der Frauenan­teil. Deshalb fordert die Frak­tion DIE LINKE die Erar­beitung eines ressortüber­greifend­en frauen- und gle­ich­stel­lungspoli­tis­chen Hand­lungskonzeptes für Sach­sen sowie eines mod­er­nen Gle­ich­stel­lungs­ge­set­zes. Der Anteil von Frauen in Führungspo­si­tio­nen ist ggf. durch Ein­führung ein­er verbindlichen Frauen­quote zu erhöhen, ein Lan­deskonzept zur Über­win­dung von Armut unter beson­der­er Beach­tung der Lebensla­gen von älteren und allein erziehen­den Frauen muss entwick­elt wer­den. Die Vere­in­barkeit von Beruf und Fam­i­lie ist durch qual­itäts­gerechte, bezahlbare und wohnort­na­he Bil­dungs- und Betreu­ungsange­bote für Kinder zu sich­ern. Bis jed­er Tag in Sach­sen ein Frauen­tag im Sinne ein­er wirk­lichen Gle­ich­stel­lung im All­t­agsleben ist, hat diese Staat­sregierung noch viel nachzu­holen – und die näch­ste eine Menge zu kor­rigieren, weil es Schwarz-Gelb am poli­tis­chen Willen fehlt, Gle­ich­stel­lungs­de­fizite wirkungsvoll zu beheben.