- es gilt das gesproch­ene Wort -

Liebe Genossin­nen und Genossen,
sehr geehrte Gäste des Bun­desparteitages in Dres­den,
sehr geehrte Frau Ober­bürg­er­meis­terin Orosz!

Ich freue mich sehr, Frau Ober­bürg­er­meis­terin, dass Sie heute hier auf diesem Bun­desparteitag der LINKEN die gast­gebende säch­sis­che Lan­deshaupt­stadt per­sön­lich repräsen­tieren. Sie hat­ten im Zusam­men­hang mit dem Elbe­hochwass­er, das in Dres­den fast wieder die Marke des „Jahrhun­derthochwassers“ von 2002 erre­ichte, als erste Frau der Stadt weiß Gott weit mehr als genug zu tun.
Umso mehr möchte ich mich bei Ihnen dafür bedanken, dass Sie sich heute die Zeit nehmen, die Parteitags­delegierten und unsere Gäste aus dem In- und Aus­land zu begrüßen.

Ein her­zlich­es Willkom­men Euch und Ihnen allen hier in Dres­den, der Lan­deshaupt­stadt Sach­sens.
Ich denke, dass es richtig und angemessen ist, zu Beginn unseres Parteitages, an die Men­schen zu erin­nern, die in den let­zten Wochen bei weit­em nicht nur hier in Deutsch­land, son­dern auch in anderen Län­dern Mit­teleu­ropas Opfer des Hochwassers wur­den.
Sie ver­di­enen Sol­i­dar­ität und Unter­stützung!

Es hat in der ver­gan­gen Woche ern­sthafte Fra­gen gegeben, ob es möglich, angemessen und richtig ist den Bun­desparteitag heute und die näch­sten zwei Tage stat­tfind­en zu lassen, angesichts der katas­trophalen Auswirkun­gen des Hochwassers in diesem Jahr, eine berechtigte Frage.

Ich denke, es war die richtige Entschei­dung, den Bun­desparteitag in Dres­den stat­tfind­en zu lassen. Es wäre ein Zurück­we­ichen vor den Fluten gewe­sen, und so viele Men­schen haben sich in den let­zten Tagen – wenn auch nicht über­all erfol­gre­ich – gegen die Wasser­massen gestemmt, da kann die LINKE nicht weichen.

Ich möchte an dieser Stelle, ich glaube im Namen von euch allen, unseren Dank an die vie­len Men­schen aussprechen, die sich in gelebter Sol­i­dar­ität erst der Flut ent­ge­gengestellt haben und nun deren Fol­gen für die Betrof­fe­nen zu mildern ver­suchen.

Ob an den Deichen oder zur Unter­stützung – die let­zten bei­den Wochen haben bewiesen, dass in diesem Land nicht Ego­is­mus und Eigen­nutz die Herzen der Men­schen regieren, son­dern
Gemein­samkeit,
gegen­seit­ige Unter­stützung,
selb­st­lose Hil­fe – eben kurz:
Sol­i­dar­ität!
Und genau diese Sol­i­dar­ität kön­nen wir über­all erleben, in Bay­ern und Sach­sen genau­so wie in Thürin­gen, Sach­sen-Anhalt, Bran­den­burg, Meck­len­burg-Vor­pom­mern, Nieder­sach­sen oder Schleswig-Hol­stein, wo durch das Hochwass­er Gefahr aus­ge­gan­gen ist.

Ein Dank dafür all jenen, die als frei­willige Helferin­nen am Deich, als Ehre­namtliche im Katas­tro­phen­schutz, als frei­willige Feuer­wehrleute oder als kaf­feekochende, kuchen­back­ende Unter­stützerin­nen und Unter­stützer in Aktion gewe­sen sind, wo und was auch immer – dieses Han­deln ist der Beweis, dass in diesem Land Sol­i­dar­ität und Gemeinsinn eine Zukun­ft haben. DANKE!

Liebe Genossin­nen und Genossen, liebe Gäste,

der Parteivor­stand hat eine kurze und über­sichtliche Erk­lärung zum Dank an die Helferin­nen und Helfer und zu ersten notwendi­gen Kon­se­quen­zen aus der Hochwasser­flut vor­bere­it­et, von der wir hof­fen, dass sie der Bun­desparteitag heute ohne ganz großes Pro­cedere vielle­icht ver­ab­schieden kann.

Als Zeichen dafür, dass wir auch heute und mor­gen als LINKE eben nicht im eige­nen Saft schmoren, son­dern unsere Poli­tik inmit­ten der Gesellschaft entwick­eln, aus­ge­hend von den Sor­gen und Nöten, von den Inter­essen der Men­schen hier im Land.
Und dies wäre eben nicht nur ein wichtiges Sig­nal für alle betrof­fe­nen Men­schen, son­dern auch ein guter Auf­takt für unsere Beratun­gen zum Bun­deswahl­pro­gramm an den näch­sten zwei Tagen:

Immer mit den Füßen fest auf der Erde linke Poli­tik zu entwick­eln,
immer prak­tisch und real­itäts­be­zo­gen und
immer mit Herz und Ver­stand an der Seite der Men­schen in diesem Land: DANN und nur dann haben wir LINKE die Chance, um Mehrheit­en für unsere Poli­tik zu rin­gen.

Wenn wir mit unserem Wahl­pro­gramm am Sonnabend zeigen kön­nen, dass wir LINKS und deshalb real­is­tisch und
dass wir LINKS und deshalb vernün­ftig sind,
dann wird dies für unser Wahlergeb­nis im Herb­st die beste Voraus­set­zung sein.

Liebe Genossin­nen und Genossen,

diesen Bun­desparteitag zu eröff­nen ist mir auch unter den ja ring­sum sicht­baren widri­gen Umstän­den eine große Freude. Denn natür­lich muss es immer weit­er gehen.
Fast über­all haben die Aufräu­mar­beit­en längst begonnen.
Und ja, natür­lich – DIE LINKE macht sich eben nicht aus dem Staub, wenn’s eng wird.
Wir LINKE haben da seit Jahrzehn­ten unsere Stärke und unsere Erfahrung. Weil wir eben nicht im Elfen­bein­turm oder im stillen Käm­mer­lein aktiv sind, son­dern dahin gehen und da sind, wo das wahre Leben ist.

Sach­sen hat auch schon im Vor­feld dieses Parteitages zur Lebendigkeit der Partei beige­tra­gen – mit 38 Änderungsanträ­gen des Lan­desver­ban­des zum Wahl­pro­gramm. Dass sich der Parteivor­stand davon 28 zu eigengemacht hat, werten wir Sach­sen natür­lich als gutes Omen für den Ver­lauf des Parteitages. 

Den Sach­sen ver­danken wir ja manch­es. Wenn es nicht die Men­schen in Sach­sen gewe­sen wären, die 1989 massen­haft demon­stri­erend durch die Straßen gezo­gen sind, kön­nte ich heute nicht mit Oskar Lafontaine in ein­er Partei sein. Dieses pri­vate Glück hat­te zwar einen hohen Preis:
Die Aus­gren­zung unser­er Lan­despartei war in den 90-er Jahren und auch noch danach in Sach­sen härter als in den anderen ost­deutschen Bun­deslän­dern. Inzwis­chen wird aber selb­st in Sach­sen ern­sthaft öffentlich über die Möglichkeit ein­er rot-rot-grü­nen Mehrheit nach der näch­sten Land­tagswahl gesprochen, und das ist auch gut so.

Und wer eben nicht nur im Par­la­mentsses­sel,
im Man­ager­büro oder im Redak­tion­sraum ver­weilt,
der hat schon lange begrif­f­en:
Dieses Land braucht DIE LINKE,
dieses Land braucht soziale Sicher­heit
und dieses Land braucht soziale Gerechtigkeit!

Deshalb Glück auf!, Vor­wärts, seid her­zlich willkom­men,
an die Arbeit und
habt auch ein wenig Spaß – hier -
bei uns in Dres­den, Genossin­nen!