Tillichs Braunkohle-Privilegierung ist Gegenteil der sächsischen Nachhaltigkeitsidee – Festrede für Töpfer absurd

Zur Lau­da­tio des säch­sis­chen Min­is­ter­präsi­den­ten Stanis­law Tillich auf Prof. Dr. Klaus Töpfer zur Ver­lei­hung des Car­lowitz-Preis­es der Säch­sis­chen Hans-Carl-von-Car­lowitz-Gesellschaft:

Grat­u­la­tion und Bra­vorufe für den ver­di­en­ten Preisträger Klaus Töpfer, der ein würdi­ger Repräsen­tant der in Sach­sen vor drei­hun­dert Jahren gebore­nen Nach­haltigkeit­sidee ist. Buhrufe aber gebühren dem Fes­tred­ner, dessen öffentlich ver­bre­it­etes Rede­manuskript zwar belo­bigt, dass Töpfer schon 1988 einen Lei­tantrag auf einem CDU-Parteitag ein­brin­gen wollte, in dem „eine Zukun­ft ohne Kernen­ergie, aber auch mit weniger fos­silen Energi­eträgern“ angestrebt wurde. Gle­ichzeit­ig will Herr Tillich jedoch ein Viertel­jahrhun­dert später 1.500 Men­schen für einen Braunkohle­tage­bau zwang­sum­siedeln lassen. Kli­maschutz ist seit langem ein Herzen­san­liegen von Klaus Töpfer, während die säch­sis­che Staat­sregierung mit ihrer unbe­fris­teten Braunkohlelob­by-Fix­ierung eine max­i­mal kli­maschädliche Poli­tik betreibt. Wer Nocht­en II vorantreibt, braucht nicht darüber zu sin­nieren, dass die Men­schheit beim Ressourcen-Ver­brauch über ihre Ver­hält­nisse lebt – er läuft in der Spitzen­gruppe der Ver­schwen­der mit. Während der Min­is­ter­präsi­dent auf der Bühne der Öffentlichkeit die Nach­haltigkeit feiert, ver­fasst seine Staatskan­zlei zusam­men mit Vat­ten­fall und anderen ein Posi­tion­spa­pi­er zur Reform des Erneuer­bare-Energien-Geset­zes, in dem „langfristig“ die „Ver­langsamung des EE-Aus­baus“ nach dem Grund­satz „Auf­nah­me­fähigkeit des Net­zes definiert die Ober­gren­ze des Zubaus“ fest­geschrieben wird – also das Gegen­teil der Töpfer-Strate­gien: Erst das Netz mit Braunkohle­strom ver­stopfen und dann Son­nen- und Winden­ergie den Zugang versper­ren. Das ist das Gegen­teil säch­sis­ch­er Nach­haltigkeit – ein­fach rück­wärts­ge­wandt.