Zum Vorschlag der Kommunalen Spitzenverbände: Tests alleine erlauben leider noch keine Öffnungen

Zum Vorschlag des Säch­sis­chen Städte- und Gemein­de­tages sowie des Säch­sis­chen Land­kreistages für ein Testkonzept erk­läre ich:

„Ich begrüße es, dass sich die kom­mu­nalen Spitzen­ver­bände Gedanken über eine Test­strate­gie machen. Der Blick auf das Infek­tion­s­geschehen ins­beson­dere in der 2. und 3. Welle der Coro­na-Pan­demie in Sach­sen und in Land­kreisen wie dem Erzge­birge, in dem der Land­kreistags-Präsi­dent heimisch ist, zeigt aber: Es gibt zu viele Kon­tak­te! Es ist lei­der noch zu früh für umfassende Lockerungs­forderun­gen, selb­st dann, wenn diese mit einem Testregime begrün­det wer­den. Die Impfkam­pagne lahmt noch immer und der Verzicht der Regieren­den auf eine umfassende Ruhep­hase für das gesamte Land hat dazu geführt, dass die Fal­lzahlen immer noch sehr hoch sind.

Wir alle hof­fen, dass die Lage in eini­gen Wochen entspan­nter sein und die fortschre­i­t­ende Immu­nisierung noch mehr Infek­tions­ket­ten unter­brechen wird. Doch erst wenn die Fal­lzahlen aus­re­ichend stark gesunken sind, erlaubt eine funk­tion­ierende Test­strate­gie Öff­nun­gen. Daher erwarte ich auch von den kom­mu­nalen Spitzen­ver­bän­den ein wenig mehr Sen­si­bil­ität im Botschafts­man­age­ment.

Forderun­gen nach regelmäßiger Tes­tung, auch bei der Ein­reise, sind den­noch richtig, solange weltweit die Gefahr dro­ht, dass Virus­vari­anten entste­hen und sich ver­bre­it­en. Das muss früh erkan­nt wer­den, um Zeit für etwaige Anpas­sun­gen der Impf­stoffe zu gewin­nen. Wir müssen mit dem Virus leben. Auch Geimpfte wer­den sich von bes­timmten Ver­hal­tensregeln nicht sofort ver­ab­schieden kön­nen. Mund- und Nasen­schutz, Abstand und Hygien­ekonzepte bleiben noch eine Zeit­lang und auch bei den ersehn­ten Öff­nun­gen unverzicht­bar. Tests bieten eine gewisse Sicher­heit, aber sie schützen nicht davor, sich mit dem Virus anzusteck­en oder deshalb zu erkranken.“