LINKE Sachsen will rechtskonformen Mitgliederentscheid zum Parteivorsitz
Auf seiner Beratung am Freitagabend hat der Landesvorstand der sächsischen LINKEN nach Abwägung der Vor- und Nachteile beschlossen, vorbehaltlich der Zustimmung der Kreisvorsitzenden, einen Mitgliederentscheid mit folgender Fragestellung: “N.N. wird dem Parteitag zur Wahl als Parteivorsitzend vorgeschlagen” zu fordern.
Am Samstag haben die sächsischen Kreisvorsitzenden dem, unter Wahrung von Mindestanforderungen für einen Mitgliederentscheid, zugestimmt. Der Landesvorstand und die Kreisvorsitzenden der LINKEN Sachsen halten es für ein demokratisches Mittel, wenn die Mitgliedschaft über die prinzipielle Ausrichtung der Partei mitentscheidet. Pluralismus und Transparenz sind tragende Säulen unserer Partei. Bei politisch wichtigen Entscheidungen muss DIE LINKE unter Beteiligung ihrer Basis diskutieren und in bindenden Mitgliederentscheiden klären, wie sie sich verhält, dazu gehören aus unserer Sicht auch Mitgliederentscheide zu Personalfragen, auch wenn diese nur empfehlenden Charakter haben.
Aus diesem Grund haben die Kreisvorsitzenden mich beauftragt, sicherzustellen, dass es eine rechtskonforme, gerichtlich nicht anfechtbare Durchführung eines Mitgliederentscheides gibt.
Außerdem haben der Landesvorstand und die Kreisvorsitzenden weitere Mindestanforderungen beschlossen — als Voraussetzung für die
Durchführung eines Mitgliederentscheides. Dazu werde ich in den nächsten Tagen und Wochen Gespräche mit anderen Landesverbänden und dem
Parteivorstand führen.
Folgende Mindestanforderungen sollten aus diesem Grund sichergestellt sein:
• Alle BewerberInnen sollten sich selbst präsentieren können, ihre Ziele und Strategie vorstellen sowie Arbeitsschwerpunkte benennen. Zum Mitgliederentscheid soll es ein Vorstellungsheft geben, in dem den BewerberInnen die Möglichkeit eingeräumt wird, sich mit ihren Vorstellungen und Ideen für die Zukunft unsere Partei zu präsentieren.
• Die BewerberInnen sollen in den Landeszeitungen der Landesverbände die Möglichkeit bekommen, sich auch dort gleichberechtigt inhaltlich zu präsentieren.
• Als direktes Diskussionsangebotangebot sollte der Parteivorstand mindestens eine Regionalkonferenz pro 4000 Mitglieder in Zusammenarbeit mit den Landesvorständen organisieren, in denen sich die BewerberInnen der direkten Diskussion mit interessierten GenossInnen stellen können. In den Konferenzen sind Themen und Strategien Diskussionsinhalt und nicht die Diffamierung von AkteurInnen.
• Wir sollten im Sinne des Beschlusses „Für einen Politikwechsel – DIE LINKE stärken“ (1. Tagung des 2. Parteitages) und des Beschlusses des Bundesausschusses vom 26. November 2011 zum Thema “Fair play” einen fairen Wahlkampf der BewerberInnen unterstützen und das Mittel Mitgliederentscheid in einen positiven Zusammenhang setzen.