Wenn ein 87 jähriger die Augen für immer schließt, dann ist es leicht, von einem erfüll­ten Leben zu schreiben, so wie bei Edgar Külow, und trotz­dem ist da diese Trauer und das Wis­sen: Nun ist Koslows­ki nicht mehr. Wenn sich wenige Tage später ein mir gut bekan­nter 58 jähriger Jour­nal­ist schlafen legt und am näch­sten Tag nicht mehr aufwacht, dann ste­ht die Frage: Wieso ist dieses Leben jet­zt plöt­zlich zu Ende? Es gab doch noch so viel zu tun. Man meint, so ungerecht darf es nicht zuge­hen. Wenn zwei Wochen später eine 22 jährige plöt­zlich und völ­lig uner­wartet von uns geris­sen wird, dann ist jede Frage nach dem Warum? eine Frage zu viel. Weil es kein Warum? gibt. Es ist so unbe­grei­flich.  So unfair. So ver­dammt unbe­grei­flich.
LMJ — wie Du dich sel­ber nan­ntest  — Du bist nicht mehr unter uns und doch bleib­st Du uns unaus­löschlich in Erin­nerung. Durch deine Worte, Dein Han­deln, durch Deine Musik hast Du uns was hin­ter­lassen, was wir nicht mehr hergeben wer­den. Die Mut­ter von Lisa-Marie Jatzke sagte am Son­ntag, nach­dem sie von dem unfass­baren Tod erfahren hat­te: Behal­tet sie so in Erin­nerung wie sie war, dass hätte sie sich gewün­scht. Ich habe dem Lan­desvor­stand der LINKEN emp­fohlen, den 7. Lan­desparteitag, der am Son­ntag wegen des Tods von LMJ abge­brochen wur­den ist, nicht mehr fortzuset­zen, und einen neuen Lan­desparteitag einzu­berufen. Wer wollte einen Parteitag an der Stelle fort­set­zten, an der wir von dem Unfass­baren erfuhren? Nicht nur Lisa-Marie hat­te 1000 Fra­gen in ihrem Kopf, wie sie uns zu Beginn des Parteitages gesun­gen hat. Auch ich habe 1.000 Fra­gen in meinem Kopf, und es bleibt die Frage: Warum?