Zum CDU-Programm: „Zu wenig, zu spät!“

CDU ver­ab­schiedet Wahl­pro­gramm / Angekündigte „Verbesserun­gen“ bleiben hin­ter gesellschaftlich­er Real­ität zurück / CDU pro­gram­ma­tisch am Ende

Die pro­gram­ma­tis­che Schw­er­punk­t­set­zung der CDU lässt sich ein­fach zusam­men­fassen: zu wenig, zu spät. Seit Jahren hat die Lan­desregierung keine sub­stantiellen Entschei­dun­gen mehr getrof­fen, son­dern das Land nur noch ver­wal­tet. Nun, wo der Wahlt­ag näher rückt, ver­suchen sie Baustellen abzuräu­men, wegen der­er die Oppo­si­tion der CDU seit Jahren auf die Füße tritt. Und was sie dann verkün­den, bleibt auch noch weit hin­ter dem zurück, was der gesunde Men­schen­ver­stand anmah­nt.
Dem­nach kündigte Tillich an, dass bei der Polizei der jährliche Ein­stel­lungsrah­men auf 400 Beamte erhöht wer­den soll. Mit dieser Erhöhung will er natür­lich mögliche Kri­tik im Wahlkampf abräu­men. Dabei weiß diese Lan­desregierung sehr genau, dass, um die Altersabgänge bei der Polizei auszu­gle­ichen, min­destens 500 Polizeibe­di­en­stete einzustellen wären. Das haben wir ihnen schließlich immer wieder vorg­erech­net.
Kitas will Tillich in Zukun­ft selb­st entschei­den lassen, wofür sie Erhöhun­gen der Kita­pauschale ver­wen­den wollen. Erst kür­zlich hat­te die Lan­desregierung angekündigt, diese Pauschale erst­mals seit 2005 zu erhöhen, allerd­ings weit unter den seit­dem ent­stande­nen Kosten­steigerun­gen. Tillich gön­nt den Kitas damit seine ganz eigene Vorstel­lung von Autonomie, die vorher schon die säch­sis­chen Hochschulen schmeck­en durften: Angesichts unzure­ichen­der Mit­te­lausstat­tung selb­st zu entschei­den, wo der dicke Rot­s­tift anzuset­zen ist. Das ist ein­fach nur noch hanebüchen. Angesichts dieser Aus­sagen fragt man sich ern­sthaft: Wer regiert Sach­sen gle­ich seit 25 Jahren? Die CDU ist nicht nur per­son­ell, son­dern auch pro­gram­ma­tisch am Ende. Der frische Wind fehlt. Gön­nen wir ihr ab dem 31. August ein wenig Zeit für sich selb­st und schick­en sie gemein­sam auf die Oppo­si­tions­bänke!