Dezentrale Unterbringung von Flüchtlingen entspricht Humanität und Bürgerwillen – Dank an Gillo und Richter

Im Zusam­men­hang mit aktuellen Kon­flik­ten um beste­hende wie kün­ftige Asyl­be­wer­ber­heim-Stan­dorte wie in Bautzen und Neukirch:
Beson­ders mit Blick auf die nahen 25. Jahrestage der Friedlichen Rev­o­lu­tion, die in Sach­sen ihren Aus­gang genom­men hat, empfinde ich große Dankbarkeit dafür, dass der Umbruch der poli­tis­chen Ord­nung damals ohne Blutvergießen von­stat­teng­ing und wir sei­ther unsere poli­tis­chen Auseinan­der­set­zun­gen hierzu­lande gewalt­frei aus­tra­gen. Umso mehr ver­spüre ich unsere säch­sis­che Verpflich­tung, human­itär Anteil zu nehmen am europaweit­en Umgang mit dem weltweit­en Flüchtlingse­lend, aus­gelöst durch unzäh­lige Blut­spuren gewalt­tätiger Poli­tik.
Nur ein ver­schwindend geringer Teil dieser Men­schen kommt nach Europa, und von diesen wiederum ein Teil nach Deutsch­land, das den Bun­deslän­dern entsprechend ihrer Größe Flüchtlinge für eine kürzere oder län­gere Zeit zur Für­sorge anver­traut. Wenn wir tat­säch­lich das Kom­mu­nika­tion­skonzept des säch­sis­chen Innen­min­is­teri­ums und die vie­len klu­gen Ratschläge des parteiüber­greifend anerkan­nten Aus­län­der­beauf­tragten über­all prak­tisch anwen­den, wird die säch­sis­che Bevölkerung – mit Aus­nahme ein­er über­schaubaren Zahl Unbelehrbar­er am recht­en Rand – die neuen Mit­bürg­er auf Zeit bzw. Dauer so willkom­men heißen, wie es sich für ein zivil­isiertes, aufgek­lärtes, huma­nen Grundw­erten verpflichtetes Land gehört.
Wenn sich wie in Neukirch dank des Wirkens von Per­sön­lichkeit­en wie Frank Richter (Lan­deszen­trale für poli­tis­che Bil­dung) und Prof. Mar­tin Gillo die Diskus­sion ver­sach­licht hat­te und Bürg­er­schaft sowie Gemein­der­at des 5000-Ein­wohn­er-Ortes zur Auf­nahme von fün­fzig Flüchtlin­gen bere­it sind, dann sollte man diesem erfreulichen Kon­sens auch entsprechen. Es dient einem kon­flik­t­freien Zusam­men­leben der Flüchtlinge untere­inan­der, aber auch zwis­chen Flüchtlin­gen und Ein­heimis­chen, wenn Unter­bringung in Masse­nun­terkün­ften ver­mieden und schw­er­punk­t­mäßig auf dezen­trale Unter­bringung geset­zt wird. Ich erwarte von allen poli­tisch Ver­ant­wortlichen, von den Lan­dräten über die Lan­des­di­rek­tion bis hin zum Innen­min­is­ter, dass sie eine ehrliche, offene Kom­mu­nika­tion mit der Bevölkerung pfle­gen. Dazu gehört auch, dass die Ergeb­nisse der Mei­n­ungs- und Wil­lens­bil­dung vor Ort respek­tiert wer­den. Das ist Zeichen von pro­fes­sioneller Poli­tik.