Sachsens Behörden bundesweit blamiert – aber buntes Fest und Demonstration machen Hoffnung auf Wandel

Mein Resümee zum Woch­enende mit Willkom­mensfest in Hei­de­nau, großer Demon­stra­tion in Dres­den für die Auf­nahme von Geflüchteten und der Entschei­dung des Bun­desver­fas­sungs­gerichts, das tage­lange totale Ver­anstal­tungsver­bot für Hei­de­nau kom­plett zu kassieren:

Säch­sis­che Behör­den haben sich bun­desweit bis auf die Knochen blamiert – solange Sach­sen zur Bun­desre­pub­lik Deutsch­land gehört, soll­ten Grun­drechte wie Ver­samm­lungs­frei­heit auch hierzu­lande einge­hal­ten wer­den. Dass in Sach­sen ein Willkom­mensfest für Flüchtlinge erst vor dem Ver­wal­tungs­gericht durchge­set­zt wer­den muss, wird ein par­la­men­tarisches Nach­spiel haben. Wie das Willkom­mensfest in Hei­de­nau war auch die Demon­stra­tion in Dres­den ein großar­tiges, buntes, fröh­lich­es und fried­fer­tiges High­light im Namen ein­er men­schen­fre­undlichen Gesellschaft. Dass Staatskan­zlei und Innen­min­is­teri­um von der Polizei wie eine Wagen­burg fes­tungsar­tig geschützt wur­den, haben viele Men­schen mit Belus­ti­gung und Ver­wun­derung zur Ken­nt­nis genom­men: Wovor hat man dort eigentlich Angst? Die über­stürzte Vor­bere­itung ein­er Erstauf­nah­meein­rich­tung in ein­er Mit­twei­daer Hochschul-porthalle zeigt aber dieser Tage ein­mal mehr, dass wir noch ganz viel Arbeit vor uns haben. Das Woch­enende unter­stre­icht zugle­ich: Die regierende CDU und die von ihr dominierten Behör­den haben noch nicht begrif­f­en, dass die Unter­bringung der Flüchtlinge nicht nur eine tech­nisch-organ­isatorische Her­aus­forderung ist. Son­dern es geht um Verän­derun­gen in unser­er Gesellschaft. Das hat der Min­is­ter­präsi­dent zwar endlich erkan­nt und bekan­nt. Einen Plan aber, wie dieser Wan­del unter Bewahrung des sozialen Friedens gemeis­tert wird, haben wed­er Tillich noch Merkel. Deshalb müssen die Ver­ant­wortlichen in Poli­tik und Ver­wal­tung auch mit denen in einen Dia­log ein­treten, die mit Fest und Demo den schw­er ram­ponierten Ruf Sach­sens ger­ade ein biss­chen vor dem voll­ständi­gen Absturz bewahrt haben. So kann ein Neuan­fang in Sach­sen gelin­gen.

http://www.freiepresse.de/LOKALES/MITTELSACHSEN/MITTWEIDA/Mittweidaer-Hochschulsporthalle-wird-Fluechtlings-Notunterkunft-artikel9287780.php

http://www.heute.de/ministerpraesidenten-ostdeutschlands-gehen-in-offensive-rechte-gewalt-sei-kein-ostdeutsches-problem-39891328.html