Biedenkopf-Subvention: Warum nur hat der ehrenhafte „Elder Statesman“ das nicht abgelehnt?

Einem Bericht des „Spiegel“ zufolge hat der Freis­taat Sach­sen Steuergeld im Umfang von mehr als 300.000 Euro in zwei der drei Bände von Kurt Biedenkopfs Tage­büch­ern investiert. Die Staatskan­zlei hat dazu die CDU-nahe Kon­rad-Ade­nauer-Stiftung mit großzügi­gen Zuwen­dun­gen bedacht.

Erst am Don­ner­stag habe ich im Land­tag davon gesprochen, dass die Scham­losigkeit der neuen Staatspartei Sach­sen-CDU gren­zen­los ist. Die klammheim­liche Sub­ven­tion­ierung der Biedenkopf-Tage­büch­er bestätigt mich in dieser Auf­fas­sung. Biedenkopf ist der Haup­tkon­struk­teur des Sach­sen-Mythos, eines Grundpfeil­ers der CDU-Herrschaft. Dafür will man ihn offen­bar ent­lohnen, auf Kosten der All­ge­mein­heit. Die von der Staatskan­zlei vorge­brachte Recht­fer­ti­gung, man wolle „aus staat­spoli­tis­chem Inter­esse“ eine „bedeut­same Quelle“ erschließen, legit­imiert ein solch­es Vorge­hen nicht. Es ist ins­beson­dere erk­lärungs­bedürftig, weshalb die Ade­nauer-Stiftung, immer­hin die zweit-finanzstärk­ste unter den poli­tis­chen Stiftun­gen, die notwendi­gen Mit­tel nicht selb­st auf­brin­gen wollte. Dieser Vor­gang riecht nach parteipoli­tis­ch­er Kor­rup­tion. Wir wer­den Aufk­lärung ver­lan­gen. So viel ste­ht allerd­ings bere­its fest: Die Tat­sache, dass Biedenkopf diese Zweck­ent­frem­dung von Steuergeld nicht ver­schämt zurück­gewiesen, son­dern dank­end mit­ge­tra­gen hat, kratzt am Nim­bus des ehren­haften und kul­tivierten „Elder States­man“.