Dank nach Fahndungserfolg dem syrischen Hinweisgeber / Grenzschließung als Terror-Schutz ist Scheinlösung

Zur Fes­t­nahme des Ter­rorverdächti­gen, gegen den sich am Woch­enende in Chem­nitz ein Anti-Ter­ror-Ein­satz richtete:

Ich bin erle­ichtert, dass es gelun­gen ist, den ter­rorverdächti­gen Dsch­aber al-Bakr zu fassen. Ich danke dem syrischen Hin­weis­ge­ber, der die Fes­t­nahme tatkräftig ermöglicht hat. Er hat­te den Gesucht­en gefes­selt und die Behör­den informiert. Auch sein Fall zeigt: Es ist falsch, Geflüchtete pauschal als Ter­rorverdächtige zu verunglimpfen. Terror­is­ten leben davon, dass wir Angst haben und andere aus­gren­zen. Das treibt Men­schen in die Radikalisierung und sorgt für Ter­ror-Nach­wuchs. Wer Islam­feindlichkeit schürt, betreibt also let­ztlich das Geschäft des IS. Wir soll­ten die Ruhe bewahren und auf Ver­ständi­gung set­zen, auch mit mus­lim­is­chem Leben. Wer behauptet, eine Gren­zschließung könne ver­hin­dern, dass islamistis­che Ter­ror­is­ten nach Deutsch­land ein­reisen – oder das Nicht-Schließen sei daran schuld, dass sich Ter­ror­is­ten hier aufhal­ten –, ist entwed­er hoff­nungs­los naiv oder will eine Schein­lö­sung verkaufen, um poli­tis­ches Kap­i­tal zu erwirtschaften. Ter­ror­is­ten kön­nten sich beispiel­sweise auch als Touris­ten ein­schle­ichen. Kein Men­sch kommt deshalb auf die Idee, Urlaub­sreisende abzuweisen. Wie die Anschläge in Paris und Brüs­sel gezeigt haben, ist es auch möglich, dass hier Geborene sich radikalisieren und zu IS-Kom­plizen wer­den. Es gibt keine absolute Sicher­heit. Der Wahnsinn des IS ist ein­er der wichtig­sten Flucht­gründe. Der Spiegel berichtet („Masouds Rache“, Aus­gabe 40/2016, S. 94ff.) über einen kur­dis­chen Jour­nal­is­ten, der nach 280 Tagen IS-Haft per Gefan­gene­naus­tausch freikam, es nach Deutsch­land schaffte und dann in ein­er bay­erischen Flüchtling­sun­terkun­ft einen sein­er Folterknechte wieder­erkan­nte. Er sucht jet­zt gemein­sam mit der Krim­i­nalpolizei nach IS-Tätern in Deutsch­land. Ich kann alle IS-Opfer, die nun in Deutsch­land auf ein Leben in Sicher­heit hof­fen, nur ermuti­gen, es ihm gle­ichzu­tun!